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Alpenhof Murnau

Das Engagement für lokale Produkte, die phänomenale Weinkarte und die großzügige Sonnenterrasse waren schon immer gute Gründe, das Ferienhotel im Murnauer Moos zu besuchen – unter Hausherr Christian Bär kommen viele neue dazu

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© Alpenhof Murnau

Zwei Sessel wie Skulpturen, tiefblau lackiert, ausladend aus Metall geformt und trotz der exzentrischen Form erstaunlich bequem, stehen im Garten des Alpenhof Murnau wie Symbole für den Aufbruch des Hauses in eine neue Zeit. Die Blue Garden Chairs des namhaften Tessiner Designers Carlo Rampazzi sind der schönste Platz, um den Blick auf die Gipfel der Ammergauer Alpen zu genießen. Wenn man am frühen Morgen hier sitzt, liegt oft jener berühmte bläuliche Schleier über dem Murnauer Moos, der schon die Künstler des „Blauen Reiter“ faszinierte.

© Alpenhof Murnau

Es hat sich viel getan im Alpenhof, seit Christian Bär als Direktor das Haus mit viel Engagement modernisiert und mit seinem Faible für die schönen Künste, für gute Küche und ebensolche Weine prägt. Ein neu erbauter Flügel ergänzt mittlerweile das Haus mit 25 stilvollen Zimmern und Suiten, Lobby und Hotelbar wurden komplett erneuert, Panoramasuiten kamen hinzu. Auch das Restaurant wurde erweitert und bekam eine zusätzliche Terrasse spendiert, so dass der Blick ins grüne Werdenfelser Land nun im Sommer noch mehr Gästen offen steht. Zu allen anderen Jahreszeiten erfreut man sich drinnen in mehreren Räumen und Stuben am neo-alpinen Look heimischer Hölzer, hochwertiger Textilien und frischer Farben.

© Alpenhof Murnau

Christian Bär, am Staffelsee aufgewachsen, verankert das Haus auch regional und begründete mit anderen Murnauer Gastronomen die Vereinigung der Staffelseewirte. Die Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten ist ihm eine Herzensangelegenheit und wenn Reh auf der Karte steht, ist es gut möglich, dass es der Patron, ein passionierter Jäger, selbst geschossen hat. Generell setzt man in der Küche auf bodenständigen Luxus; dass alles frisch gekocht wird, ist – im Gegensatz zu vielen anderen Häusern – hier eine Selbstverständlichkeit.

© Alpenhof Murnau

Auch Küchenchef Claus Gromotka und sein Team scheinen wie beflügelt. Seine Gerichte sind im Ansatz klassisch, sie demonstrieren gekonntes Handwerk, überraschen aber in der Kombinationsfreude: Languste wird leicht gedämpft, dann gratiniert und mit Pernod-Honig, Esterhazy-Gemüse und mustergültiger Béarnaise stimmig begleitet. Zander brät er auf der Haut, gibt etwas Bulgur, chinesischen Choi Sam (ein Verwandter des Pak Choi) und Paprika dazu, Orangenemulsion verleiht dem Teller Frische. Für die Liebe zur Region stehen Kochelsee-Forelle „Müllerin Art“ oder verschiedenste Cuts der alten Rasse Murnau-Werdenfelser Rind, für die Weltoffenheit der Küche auch mal gebackene Falaffel mit Hummus, Fatoushsalat und Minzjoghurt.

Claus Gromotka © Alpenhof Murnau

Einige Klassiker des Hauses sind bei den Gästen so beliebt, dass sie gar nicht mehr von der Karte verschwinden dürfen – allen voran Gromotkas Hummercocktail, den er immer wieder neu variiert. Diesmal garnierte er butterzart gegarte Hummerschere mit ihrer feinen Krustentieraromatik zu Limettenschaum, Koriander und roh gehobelten Champignonscheiben, die einen Hauch Erdigkeit ins Spiel brachten. Zum Abschluss eines Menüs locken regelmäßig wechselnde hausgemachte Eissorten, darunter so überraschende Kreationen wie Aperol Spritz, Gin Tonic oder Zitrone Nero – die verblüffend schwarze Farbe verdankt sie der eingearbeiteten Asche.

Guarino Tugnoli © Alpenhof Murnau

Trumpf des Hauses ist von jeher die phänomenale Weinkarte mit rund 900 Positionen, die Guarino Tugnoli beständig weiterentwickelt und ergänzt – sie wäre schon für sich genommen den Besuch wert. Tugnoli ist „old school“ im besten Sinne, seinen Keller aber hält er stets auf dem neuesten Stand. Er hat ein Herz nicht nur für Große Gewächse von der Mosel und vom Rhein, für alte Burgunder und Barolos, sondern auch für junge Winzertalente. Auf seine Empfehlungen kann man sich blind verlassen, denn er beherrscht noch die heute selten werdene Sommelierskunst, Weine perfekt auf die Küche abzustimmen, statt wie viele jüngere Kollegen nur das einzukaufen, was von den Weinhändlern gerade propagiert wird. 

Wen wundert’s, dass seine Weinkarte als eine der ganz wenigen in Deutschland vom amerikanischen Wine Spectator mit dem „Award of Excellence“ ausgezeichnet wurde?      

www.alpenhof-murnau.com

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